Die Deutsche Landesvermessung und dann auch die Topographischen Karten in Deutschland basierten über einen sehr langen Zeitraum auf Gauß-Krüger Koordinaten. Der Gauß-Krüger-Abbildung liegt ein (gedachter) Berührzylinder zugrunde, der die Erde bei 6°, 9°, 12° und 15° östlicher Länge nur berührt. Im Gegensatz zu der bildhaften Veranschaulichung wird die Abbildung mit Hilfe komplexer Formeln berechnet. Zugrunde liegt das Potsdam-Datum mit dem Bessel-Ellipsoiden.



Das Gebiet wird durch 3° breite Meridianstreifen mit den längentreu abgebildeten Haupt- oder Mittelmeridianen 6°, 9°, 12° und 15° östlicher Länge überdeckt. Auf jedem dieser Meridianstreifen - also lokal - entsteht ein rechtwinkliges Koordinatensystem mit dem Mittelmeridian als vertikaler Achse.



Das rechtwinklige Koordinatensystem mit dem Mittelmeridian als vertikaler Achse definiert das Gitter aus Rechts- und Hochwerten.

Der Rechtswert (RW) kennzeichnet die Entfernung gemessen in m zu diesem Bezugsmeridian . Um negative Koordinaten für Punkte westlich des Bezugsmeridians zu vermeiden, wird den Koordinaten ein Zuschlag von 500.000 m zugerechnet (sog. false easting). Ferner wird jedem Rechtswert noch die Kennziffer des Meridianstreifens vorangestellt, d.h. die durch 3 geteilte Längengradzahl des Hauptmeridians.

Der Hochwert (HW) kennzeichnet die Entfernung in Metern vom Äquator.